Gütersloh (epd). Jeder zweite junge Mensch beklagt laut einer Umfrage, wirtschaftliche Nachrichten nicht verstehen zu können. Mehr als die Hälfte der jungen Menschen empfinde Wirtschaftsnachrichten als zu kompliziert, erklärte die Bertelsmann Stiftung bei der Präsentation der Umfrage am Donnerstag in Gütersloh. Fast 80 Prozent der Befragten wünschten sich mehr Wirtschaftsinhalte in der Schule.
Besonders wichtig seien jungen Menschen die Themen berufliche Weiterentwicklung, Rente, Chancengleichheit sowie Work-Life-Balance mit jeweils rund 80 Prozent. Zudem spielten die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen (Gender Pay Gap) mit 69 sowie Klimaschutz mit 66 Prozent eine Rolle. Work-Life-Balance sei vor allem jungen Menschen mit hohem Bildungsgrad wichtig. Das Thema Gender Pay Gap stehe vor allem bei Frauen im Vordergrund.
Mehr als jeder zweite junge Mensch ist der Umfrage zufolge der Ansicht, dass Menschen in ihrem Alter nicht ausreichend bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Wirtschaft und Politik sollten daher mehr Angebote schaffen, die junge Menschen einerseits besser einbinden und die ihr Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge erweitern würden, erklärte die Expertin der Bertelsmann Stiftung für Jugend und Wirtschaft, Sandra Zillinger.
Wirtschaftliche Entscheidungen und Entwicklungen beträfen immer auch die junge Generation, erklärte der Experte der Bertelsmann Stiftung für Jugend und Wirtschaft, Tobias Bürger. Deshalb sei es wichtig, dass sich nicht nur ohnehin schon gut gebildete Menschen, sondern möglichst viele der jungen Menschen ein besseres Verständnis für Wirtschaftsthemen aufbauen könnten.
Die Stiftung hatte in einer repräsentativen Online-Umfrage zwischen dem 23. Februar und dem 24. März rund 1.730 Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren befragt. Ergänzend hätten persönliche Interviews mit Menschen aus schwieriger zu erreichenden Gruppen stattgefunden.