Frankfurt a. M., Khartum (epd). Im Sudan haben die Kämpfe im Bundesstaat Nord-Darfur den UN zufolge anhaltend dramatische Folgen für die Zivilbevölkerung. Allein in der Regionalhauptstadt El Fasher seien innerhalb von sechs Monaten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 410.000 Menschen vertrieben worden, sagte ein UN-Sprecher am Dienstag (Ortszeit) in New York. Viele von ihnen mussten demnach aufgrund der Gewalt bereits ein zweites Mal fliehen.
Trotz wiederholter Aufrufe zur Deeskalation dauerten die Kämpfe in fünf Bundesstaaten des nordostafrikanischen Landes an, darunter West-Darfur, Nord-Kordofan und Khartum. Zudem seien viele Gebiete im Land derzeit von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Der UN-Sprecher appellierte erneut an die Konfliktparteien, die Kämpfe einzustellen, damit Hilfsorganisationen die Menschen vor Ort erreichen können.
Im Sudan herrscht seit April 2023 ein Krieg zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF). Der Konflikt hat eine der größten humanitären Krisen der jüngeren Vergangenheit ausgelöst. Rund elf Millionen Menschen sind UN-Angaben zufolge aufgrund der Kämpfe innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht. Bislang scheiterten alle internationalen Vermittlungsversuche für eine Beilegung des Krieges. Die Stadt El Fasher in Nord-Darfur wird seit Monaten von der RSF-Miliz belagert.