Bundesanwaltschaft: Mutmaßlicher Linksextremist gefasst

Bundesanwaltschaft: Mutmaßlicher Linksextremist gefasst

Karlsruhe, Berlin (epd). Ein europaweit gesuchter mutmaßlicher Linksextremist ist am Montag in Berlin festgenommen worden. Wie die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mitteilte, soll Thomas J. im Netzwerk rund um die verurteilte Linksextremistin Lina E. als Kampfsporttrainer agiert haben. Der 48-Jährige sei dringend verdächtig, eine kriminelle Vereinigung unterstützt zu haben.

Zudem werden ihm gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen, hieß es. Der Beschuldigte soll am 19. Oktober 2019 zusammen mit Lina E. und weiteren Mitgliedern der Vereinigung einen Anschlag auf den Inhaber und auf Besucher einer Gaststätte in Eisenach verübt haben. Dieses Ziel sei ausgewählt worden, weil es sich um einen mutmaßlichen Treffpunkt der rechten Szene handelte.

Die Leipziger Studentin Lina E. war im Mai 2023 vom Oberlandesgericht Dresden unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Thomas J. soll ab Sommer 2018 bis einschließlich 2020 die Aktivitäten der linksextremistischen Gruppe um Lina E. unterstützt haben. Er war mehr als ein Jahr untergetaucht.

Die überregional vernetzte Vereinigung soll zwischen Oktober 2018 und Februar 2020 mindestens sechs gewaltsame Angriffe gegen Mitglieder der rechten Szene verübt haben. Die Täter und Täterinnen habe „eine militante linksextremistische Ideologie“ vereint sowie die Ablehnung des bestehenden demokratischen Rechtsstaates, hieß es.