Berlin (epd). Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert von der Bundesregierung eine nachhaltige Förderung guter Internet-Angebote für Kinder. „Wir sehen mit Schrecken, dass es immer weniger gute, nicht-kommerzielle Kinder-Internetseiten gibt“, erklärte Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann am Montag zum „Tag der Kinderseiten“. Bewährte Seiten wie die Kindersuchmaschine „Blinde Kuh“ hätten ihre Arbeit ganz eingestellt, andere Seiten ihre Angebote stetig eingegrenzt. In den vergangenen 15 Jahren habe sich das Angebot nahezu halbiert.
Nicht-kommerzielle Kinder-Internetseiten seien ein unverzichtbarer Baustein, um die Medienkompetenz von Kindern zu entwickeln und auszubauen, unterstrich Hofmann. Allerdings seien sie wirtschaftlich kaum tragfähig und brauchten Unterstützung. Hier seien Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Grüne) in der Pflicht.
„Da Kindern vielfach noch eine ausgeprägte kritische Urteilsfähigkeit und die Fähigkeit zur Orientierung innerhalb der Informationsgesellschaft fehlen, müssen sie beim Umgang mit dem Netz pädagogisch unterstützt, beraten und begleitet werden“, betonte Hofmann. „Gerade das kommerzielle Internet birgt kinder- und jugendgefährdende Inhalte, vor denen es Kinder zu schützen gilt.“
Der „Tag der Kinderseiten“ findet jährlich am 21. Oktober statt. Er soll die Aufmerksamkeit auf das Kinderseiten-Angebot lenken und es bei Familien, Pädagogen, Schulen und Medien ins Gespräch bringen. Initiator ist der Verein Seitenstark.