Münster (epd). Der Bischof des Bistums Münster, Felix Genn, hat Papst Franziskus mit Blick auf seinen 75. Geburtstag den Rücktritt angeboten. In einer persönlichen Audienz am Rande der derzeit stattfindenden Weltsynode habe Genn am Freitag in Rom mit dem Papst über das Rücktrittsgesuch gesprochen, teilte das Bistum mit.
Genn wird am 6. März 2025 75 Jahre alt. Das Kirchenrecht sehe vor, dass ein Bischof, der das 75. Lebensjahr vollende, den Rücktritt anbiete, erklärte das Bistum. Die Entscheidung treffe dann der Papst.
Als Münsteraner Bischof hat sich Genn für eine umfassende Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in der katholischen Kirche eingesetzt. Für das Bistum kündigte er Konsequenzen sowie Reformen an. Zudem räumte er Fehler ein. Im Auftrag des Bistums wurde 2022 eine von unabhängigen Wissenschaftlern erstellte Studie über Missbrauch im Bistum Münster veröffentlicht.
Genn steht seit 2009 an der Spitze des Bistums Münster. Der aus der Eifel stammende Genn war zunächst Priester in Trier. 1999 wurde er erst Weihbischof, dann Bischof des Bistums Trier. 2003 übernahm er das Ruhrbistum. Das flächenmäßig nicht zusammenhängende Bistum Münster gliedert sich in Nordrhein-Westfalen in die drei Regionen Münster-Warendorf-Coesfeld, Borken-Steinfurt sowie Recklinghausen und Niederrhein. Außerdem gibt es einen sogenannten Offizialatsbezirk Oldenburg in den niedersächsischen Landkreisen Cloppenburg und Vechta.