Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, appellierte an die Politik, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Schutz von Urheberrechten im Internet und eine faire Vergütung für Autorinnen und Autoren zu schaffen.
Schmidt-Friderichs sagte, die Inhaber generativer KI sollten Verträge mit der VG Wort schließen, die in Deutschland die Urheberrechte von Autoren und Verlagen verwertet. Zum Auftakt der Buchmesse hatte sie es als "größten Datenklau der Geschichte" bezeichnet, dass Texte auch ohne das Einverständnis der Autorinnen und Autoren im großen Maßstab als Trainingsmaterial für KI-Systeme eingesetzt würden. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Jung betonte bei seinem Rundgang auf der Literaturschau: "Wenn Bücher eingescannt und so genutzt werden, dann muss das auch vergütet werden. Es muss klar sein, dass das nicht einfach geklaut wird."
Lob fand Jung, der im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Medienthemen zuständig ist, für das Buch-Genre New Adult, das nach Angaben des Börsenvereins derzeit "das Wachstumssegment der Branche" ist. "Ich finde es wichtig, dass gelesen wird und dass die jungen Leute entdecken: Du kannst mit einem Buch in eine andere Welt eintauchen. Diese Erfahrung ist grundlegend", sagte der Theologe. Er hoffe, dass die Leserinnen und Leser von New Adult - das sind häufig romantische Liebesromane - sich dann auch für andere Literatur interessierten.
Es war für Jung der letzte Messerundgang auf Einladung des Evangelischen Medienverbandes in Deutschland (EMVD). Der Kirchenpräsident zieht sich Ende Januar 2025 nach dann 16 Jahren an der Spitze der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in den Ruhestand zurück. Seine Nachfolgerin wird die Theologin Christiane Tietz. Auch den Vorsitz im Aufsichtsrat des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) wird Jung niederlegen.