Berlin (epd). Deutschland erhöht seine Unterstützung für Binnenvertriebene im Libanon um 60 Millionen Euro. Der Haushaltsausschuss des Bundestags stimmte dem Antrag auf überplanmäßige Mittel am Donnerstag zu, teilte das Entwicklungsministerium in Berlin mit. Die Mittel sollen Menschen zugutekommen, die infolge des Kriegs zwischen der Hisbollah und Israel vertrieben wurden.
Es komme jetzt darauf an, dass die internationale Gemeinschaft schnell handele und denen hilft, die ihre Heimat verlassen mussten, forderte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Sie gab zu bedenken, dass der Libanon auch vor der jüngsten Eskalation schon stark belastet gewesen sei und pro Kopf mehr Flüchtlinge aufgenommen habe als jedes andere Land der Welt. „Die Bombardements steigern die ohnehin schon angespannte Lage ins Unermessliche“, sagte die SPD-Politikerin.
Die zusätzlichen Mittel sollen zur Aufstockung laufender Projekte von internationalen Partnern wie dem Kinderhilfswerk Unicef und Malteser International im Libanon und in Syrien eingesetzt werden. So sollen unter anderem die Betreuung traumatisierter Kinder in Notunterkünften und die Bildungsangebote für Binnenvertriebene sichergestellt werden. Zudem werden Gemeindeküchen gefördert und die Gesundheitsversorgung für Vertriebene erweitert.
Aktuell sind nach Angaben des Entwicklungsministeriums mehr als 740.000 Menschen innerhalb des Libanons auf der Flucht, und mehr als 280.000 Menschen sind ins Nachbarland Syrien geflohen. Viele leben demnach in ohnehin schon überlasteten Notunterkünften, am Strand oder auf der Straße.