Nürnberg (epd). Die Münchner Sprach-Expertin Christa Kieferle rät Eltern, so viel wie möglich mit ihren Kindern zu sprechen. Der Wortschatz eines Kindes spiele eine große Rolle für den weiteren Bildungsweg, sagte die Leiterin des „Sprachberater-Projekts“ vom Münchner Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz auf dem Kita-Kongress der Fachmesse ConSozial am Mittwoch in Nürnberg. „Wichtig ist, nicht nur zu dem Kind zu sprechen, sondern mit dem Kind.“
Kinder aus sozial stärkeren Familien hätten vor dem Grundschulstart 45 Millionen Wörter gehört, und ihnen sei 1.000 Stunden vorgelesen worden, sagte die Leiterin des „Sprachberater-Projekts“ vom Münchner Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz auf dem Kita-Kongress der Fachmesse ConSozial am Mittwoch in Nürnberg. Dagegen hätten Kinder mit einem schwachen sozio-ökonomischen Status im gleichen Zeitraum nur 13 Millionen Wörter und 25 Stunden Vorlesezeit erlebt.
Schon am Esstisch sollten Kinder längere Gespräche erleben, sagte Kieferle. Oft helfe es schon, wenn Eltern das Smartphone beiseitelegen und stattdessen mit ihrem Kind sprechen. Das gelte für alle Haushalte, egal ob mit Migrationshintergrund oder nicht.
Die Sprach- und Sprechfähigkeit sei nicht nur für die weitere Bildungskarriere mitentscheidend, betonte Kieferle. „Sie fördert auch die soziale Entwicklung.“ Ohne passende Wörter könne man schlechter mit Spielpartnern umgehen oder bei fantasievollen Spielen mitmachen. Umgekehrt falle es Kindern leichter, Emotionen, Gedanken und Erfahrungen auszudrücken. Darüber hinaus beförderten besserer Sprachkenntnisse auch die kognitive Entwicklung.