Berlin (epd). Mit einer neuen Beratungsstelle will Berlin den Schutz von Minderjährigen vor Menschenhandel verstärken. Die bundesweit erste spezialisierte Fachberatungsstelle für minderjährige Opfer von Menschenhandel wird nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie jährlich mit 190.000 Euro gefördert. Sie sei Teil des Berliner Netzwerks Kinderschutz, teilte die Senatsverwaltung am Mittwoch in Berlin mit.
Nach Angaben des Berliner Staatssekretärs für Jugend und Familie, Falko Liecke (CDU), soll die Fachberatungs- und Koordinierungsstelle Jugendämter, Gerichte, Strafverfolgungsbehörden sowie medizinische Fachkräfte dabei unterstützen, den Schutzauftrag wirksam umzusetzen. Neben der Beratung der betroffenen Minderjährigen biete die Stelle Unterstützung bei der Bekämpfung verschiedener Formen der Ausbeutung, darunter sexuelle Ausbeutung, Arbeitsausbeutung, Zwangsverheiratung und illegaler Organhandel. Ein weiterer Schwerpunkt liege auf Prävention und Sensibilisierung, um potenzielle Opfer frühzeitig zu schützen.
„Menschenhandel und Ausbeutung ist eine reale Bedrohung für Kinder und Jugendliche“, sagte Liecke. Bisher gebe es keine verlässlichen Zahlen, die Dunkelziffer werde als hoch eingeschätzt. „Deshalb ist es unser Ziel, die neue Fachstelle dafür zu sensibilisieren, zukünftig genaue Fallzahlen zu erfassen“, sagte der Staatssekretär: „Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass gefährdete Kinder die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.“