Berlin (epd). Der frühere evangelische Bischof Markus Dröge wird am Mittwoch 70 Jahre alt. Der promovierte Theologe war von 2009 bis 2019 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und gehörte mehrere Jahre dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Als Bischof engagierte er sich unter anderem für den innerkirchlichen Reformprozess und war auch als Stimme gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus, Rassismus und Populismus bekannt. Im Ruhestand ist er unter anderem in der Stiftung Zukunft Berlin aktiv, deren Vorstandsprecher er seit 2022 ist.
Dröge wurde am 16. Oktober 1954 als Diplomatensohn in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. geboren und ist in Bonn, Paris und Brüssel aufgewachsen. Nach dem Studium übernahm er in Koblenz seine erste Pfarrstelle. Ab 1991 gehörte er der rheinischen Synode an. Nach der Promotion übernahm Dröge verschiedene Lehraufträge für Theologie. Von 2004 bis 2009 leitete er in Koblenz den zweitgrößten Kirchenkreis der rheinischen Landeskirche.
Theologisch sieht sich Dröge vor allem der Tradition der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 verbunden, mit der sich die Bekennende Kirche in der NS-Zeit von den regimetreuen „Deutschen Christen“ abgrenzte. Zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober rief er als Stiftungssprecher dazu auf, entschlossen gegen Antisemitismus und Gewalt einzutreten und zugleich die „Spirale des Hasses“ zu durchbrechen. In der Stadtgesellschaft müssten Dialoginitiativen gestärkt werden, betonte Dröge: „Die gemeinsame Sorge um den Frieden im Nahen Osten eint uns.“