Düsseldorf (epd). Erfolgsautor Frank Schätzing („Der Schwarm“) kritisiert die Klimaaktivistin Greta Thunberg wegen deren Stellungnahmen zum Vorgehen des Staates Israel im Konflikt mit seinen Nachbarn. „Ist Greta Thunberg noch eine Heldin, nach ihren unsäglichen Einlassungen zur Nahostkrise?“, sagte Schätzing, dessen neues Buch „Helden“ am 16. Oktober erscheint, der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Er fügte hinzu: „Eine gefallene, könnte man sagen - was sie für die Klimabewegung geleistet hat, bleibt grandios.“
Dagegen ist Taylor Swift nach Schätzings Ansicht eine Heldin, „weil sie mit ihrem klugen, modernen Feminismus das Selbstvertrauen von Millionen weiblichen Teenagern stärkt und ihre Bekanntheit und ihr Vermögen unermüdlich für philanthropische Zwecke einsetzt“. Auch der Polizist, der sich Ende Mai bei einer Messerattacke in Mannheim schützend vor die Menschen gegen den Messerstecher stellte und dabei tödliche Verletzungen erlitt, ist für Schätzing ein Held.
„In Deutschland haben wir verlernt, unserer Heldenhaftigkeit zu vertrauen“, sagte Schätzing der Zeitung. Dabei könne jede und jeder - und sei es in bescheidenem Rahmen - ein Held sein. Dafür aber dürfe man kein Risiko scheuen, die Welt besser machen zu wollen.
Zum Zustand der Demokratie in Deutschland erklärte der Bestsellerautor: „Durch Irrungen und Wirrungen haben wir sie erkämpft, dann haben wir uns zurückgelehnt und sie als selbstverständlich erachtet. Jetzt reiben wir uns die Augen, wer da alles an ihr sägt.“ Doch wieder heiße es, für sie zu kämpfen. „Wir müssen raus aus der Bequemlichkeit!“, forderte Schätzing.