Frankfurt a.M. (epd). Noch immer gibt es keinen Termin für die Benennung des Platzes vor dem Frankfurter Hauptbahnhof nach Emilie und Oskar Schindler. Die Terminfindung sei schwierig, sagte der Ortsvorsteher Michael Weber (CDU) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wahrscheinlich werde der Termin im nächsten Frühjahr sein. Der Ortsbeirat hatte im September 2022 beschlossen, den großen Platz, an dem Oskar Schindler vor seinem Tod wohnte, nach dem Retter von rund 1.200 Juden zur NS-Zeit und nach seiner Frau Emilie zu benennen. An diesem Mittwoch vor 50 Jahren starb Oskar Schindler.
Oskar Schindler (1908-1974) stammte aus einer sudetendeutschen Familie in Zwittau, dem heute tschechischen Svitavy. Als NSDAP-Mitglied übernahm er in dem von den Deutschen besetzten Krakau eine Emailwarenfabrik und eine Glashütte und rettete mit Bestechung von NS-Größen, Mut und List rund 1.200 Jüdinnen und Juden vor den Vernichtungslagern. Unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit lebte er bescheiden von einer kleinen Rente und Zuwendungen seiner Geretteten in einem Haus am Frankfurter Bahnhofsplatz. Eine Gedenktafel „Am Hauptbahnhof 4“ erinnert an seinen Baum in der „Allee der Gerechten unter den Völkern“ in Jerusalem.