Frankfurt a.M. (epd). Die Bundeskonferenz der Betroffenenbeiräte dringt auf mehr Transparenz und Respekt seitens der katholischen Kirche für Missbrauchsbetroffene. Ein entsprechendes Forderungspapier werde die Bundeskonferenz am frühen Montagnachmittag in Frankfurt am Main an die katholischen Bischöfe übergeben, sagte Raphael Ohlms vom Betroffenenbeirat Nord dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Rechte und Bedürfnisse der Betroffenen müssten in den Mittelpunkt gestellt und eine gerechte Aufarbeitung ermöglicht werden, heißt es in dem Papier. Es brauche Transparenz bei allen aufarbeitungsrelevanten Vorgängen in den Bistümern sowie in den bischöflichen Beratungsstellen.
Prozesse, die von unabhängigen Aufarbeitungskommissionen sowie der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen und deren Fachgremien geführt werden, müssten für Betroffene nachvollziehbar sein. Der Umgang mit Akten, insbesondere die Archivregelungen und Zugangsrechte, sei klar zu definieren. Betroffene müssen vollständigen Zugang zu relevanten Dokumenten haben.
Anerkennungsbescheide müssten begründet werden, forderte die Bundeskonferenz weiter: „Nur so können Betroffene die Entscheidungen nachvollziehen und diese in ihren eigenen Verarbeitungsprozess einbinden.“ Zudem müsse eine „angemessene und betroffenensensible Gedenk- und Erinnerungskultur“ die Erfahrungen und das Leid der Betroffenen anerkennen und zugleich sicherstellen, „dass Täter nicht posthum geehrt werden“.