Berlin (epd). Der israelische Botschafter Ron Prosor hat den ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel als schweren Tag für sein Land bezeichnet. Im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) betonte Prosor am Montagmorgen, noch immer seien Zehntausende Israelis Flüchtlinge im eigenen Land. „Wir in Israel fühlen uns, als ob wir umzingelt sind von Feinden, die uns eigentlich vernichten wollen“, fügte er hinzu. Was die radial-islamistische Hamas am 7. Oktober mit ihrem Terrorangriff auf Israel getan hat, habe bis heute sehr traumatische Folge in Israel.
Prosor betonte, Israel benutze seine Waffen, um Zivilisten zu beschützen. Die Hamas nutze hingegen ihre Zivilisten, um die eigenen Waffen zu beschützen: „Das ist der große Unterschied“, sagte Prosor. Jubel für die Taten der Hamas auch auf deutschen Straßen nannte der israelische Botschafter „unmenschlich“. Sein Land habe einen hohen Preis dafür bezahlt, dass die tödliche dschihadistische Ideologie unterschätzt worden sei. Auch die Staaten in Westeuropa müssten aber jetzt erkennen, dass man dagegen angehen muss, auch auf rechtlichem Gebiet.
Zum Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 sind am Montag auch deutschlandweit zahlreiche Gedenkveranstaltungen geplant. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird zu einem interreligiösen Gottesdienst in der evangelischen Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche erwartet und eine kurze Rede halten. Im Anschluss ist ein „stiller Gedenkweg“ zum Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße geplant.