Genf (epd). Die Vereinten Nationen rufen die internationale Gemeinschaft zur Hilfe für die notleidenden Menschen im Libanon auf. Mehr als eine Million bedürftiger Kinder, Frauen und Männer müssten versorgt werden, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Dienstag in Genf mit.
Geber sollten einen Betrag von 426 Millionen US-Dollar (384 Millionen Euro) für die nächsten drei Monate bereitstellen, hieß es in dem Appell. Die UN und ihre humanitären Partner verteilten bereits Lebensmittel, spezielle Nahrung für Kinder, Wasser, Matratzen, Hygiene- und Gesundheitsartikel. Die Ausgabe erfolge insbesondere in Sammelunterkünften für vertriebene Familien.
Der jetzt veröffentlichte Hilfsappell zielt darauf ab, die humanitäre Hilfe rasch zu verstärken und auszuweiten. In den vergangenen beiden Wochen seien mehr als 1.000 Menschen durch Gewalt getötet und mehr als 6.000 verletzt worden. Im Libanon hat Israel eine Offensive gegen die schiitische Hisbollah-Miliz gestartet, die den Norden Israels immer wieder unter Beschuss nimmt. Rund eine Million Menschen sind den Behörden zufolge auf der Flucht vor der Gewalt.
Unterdessen appellierte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte an die Kriegsparteien, den Konflikt zu beenden und Zivilisten zu verschonen. Die Parteien müssen zwischen militärischen Zielen und zivilen Objekten unterscheiden und dürften letztere nicht angreifen.
Auch die Kinderrechtsorganisation „Terre des Hommes“ zeigt sich angesichts der israelischen Angriffe gegen die Hisbollah im Südlibanon zutiefst besorgt um die Sicherheit der Zivilbevölkerung. Zwei Gemeindezentren, in denen die Partnerorganisation Female Projekte für Mädchen umsetze, seien bereits von Bomben getroffen worden. Weitere Zentren von Female seien in Nothilfe-Einrichtungen umfunktioniert worden.