Genf (epd). Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nimmt das Leiden der Zivilbevölkerung laut dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte weiter zu. Von Juni bis August seien in der Ukraine 589 Zivilisten durch Beschuss der russischen Streitkräfte ums Leben gekommen, weitere 2.685 seien verletzt worden, teilte das UN-Hochkommissariat am Dienstag in Genf mit.
Damit habe sich die Opferzahl im Vergleich zu den vorangegangen drei Monaten um 45 Prozent erhöht. Der Juli 2024 sei der Monat mit den meisten Todesfällen unter Zivilisten in der Ukraine seit Oktober 2022 gewesen, heißt es in einem neuen Bericht über den Angriffskrieg Russlands. Seit Beginn des russischen Großangriffs auf die Ukraine im Februar 2022 seien insgesamt 11.743 getötete und 24.614 verletzte Zivilisten erfasst worden. Die Zahl der tatsächlichen Opfer sei jedoch weit höher.
In den Monaten Juni bis August 2024 hätten die Russen auch vermehrt Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen attackiert. Das UN-Hochkommissariat geht auch auf zivile Opfer der ukrainischen Offensive in der russischen Region Kursk ein, die Anfang August begann. Man habe einige Namen von getöteten und verletzten Zivilisten ermittelt, hieß es. Da russische Behörden jedoch jede Zusammenarbeit ablehnten, hätten die UN-Fachleute keine weiteren Einzelheiten über die Opfer zusammentragen können.