USA: Zwei Hinrichtungen an einem Tag

USA: Zwei Hinrichtungen an einem Tag

Washington (epd). In den USA sind zwei weitere Männer hingerichtet worden. Im Holman-Gefängnis in Atmore im US-Bundesstaat Alabama wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) die Todesstrafe gegen den 59-jährigen Alan Eugene Miller vollstreckt. Die Hinrichtung war die zweite Exekution überhaupt mit sogenannter Stickstoffhypoxie. Dem Verurteilten wird dabei über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt. Er stirbt an Sauerstoffmangel. In Oklahoma wurde ein wegen Raubmordes zum Tode verurteilter Gefängnisinsasse per Giftspritze hingerichtet.

Die Hinrichtung über die Zuführung von Stickstoff stößt bei Menschenrechtlern auf scharfe Kritik. Amnesty International bezeichnet das Verfahren als grausame Hinrichtungsmethode. Sie wurde erstmals im Januar 2024 angewendet. Der Leiter der Justizbehörde von Alabama, John Hamm, erklärte bei einer Pressekonferenz, Millers Hinrichtung sei nach Plan verlaufen. Der Stickstoff sei 15 Minuten lang geflossen. Laut einem Bericht des örtlichen Fernsehsenders WVTM hat der auf einer Trage liegende Miller in diesen Minuten gezittert.

Miller hat laut Todesurteil 1999 drei Arbeitskollegen erschossen. Er sollte bereits 2022 per Giftspritze hingerichtet worden. Nach mehreren Stunden wurde die Exekution abgebrochen. Die Wärter konnten angeblich keine Vene zum Einführen der Nadel finden.

Auch im McAlester-Gefängnis in Oklahoma wurde am Donnerstag laut Medien ein Mensch per Giftspritze hingerichtet. Die Justizbehörde vollstreckte demnach das Todesurteil gegen Emmanuel Littlejohn (52) wegen Raubmordes im Jahr 1992. Littlejohn hatte seine Teilnahme gestanden, sagte aber, ein Komplize habe geschossen. Die Gnadenbehörde von Oklahoma hatte im August empfohlen, Littlejohns Strafe zu lebenslanger Haft umzuwandeln. Der Gouverneur von Oklahoma, Kevin Stitt, gab der Empfehlung nicht statt.

In den USA sind im Jahr 2024 bisher 18 Menschen hingerichtet worden. Hinrichtungstermine werden von den Vollzugsbehörden der einzelnen Staaten festgelegt. Nach Angaben des Todesstrafe-Informationszentrums in Washington waren die Exekutionen am Donnerstag die 1.599. und die 1.600. Hinrichtung seitdem die Todesstrafe 1976 nach mehrjähriger Pause wieder eingeführt worden war.