Dresden (epd). Die Dresdner Sinfoniker beschenken sich zu ihrem 25-jährigen Bestehen mit einem innovativen Projekt: Das Orchester lässt das Jubiläumskonzert teilweise von einem Roboter dirigieren. Zur Aufführung kommen unter dem Titel „Robotersinfonie“ mehrere Werke für 16 Blechbläserinnen und Blechbläser sowie vier Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger. Der Intendant der Dresdner Sinfoniker, Markus Rindt, sagte am Donnerstag in Dresden, der Roboter habe gelernt, Takte und Dynamiken anzuzeigen.
Für eines der Stücke werde das Orchester in drei Gruppen geteilt und von drei Roboterarmen in unterschiedlichen Tempi dirigiert. Die Maschine könne so die Musikerinnen und Musiker unabhängig voneinander durch komplexeste Passagen führen. Damit betrete das Orchester vollkommenes Neuland.
Geleitet werden die Aufführungen am 12. und 13. Oktober im Festspielhaus Hellerau von Dirigent Michael Helmrath. Er werde ebenso am Pult stehen wie der Industrieroboter MAiRA Pro S., sagte Rindt. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten der Technischen Universität Dresden.
In der „Robotersinfonie“ habe der Mensch „die kreative Kontrolle und das letzte Wort“, hieß es. Aber die Grenzen würden fließender. Neben klassisch dirigierten Werken werden neue Kompositionen von Wieland Reissmann und Andreas Gundlach uraufgeführt.
Die Dresdner Sinfoniker wurden 1997/1998 von dem Hornisten Markus Rindt und dem Komponisten Sven Helbig gegründet. Die Feier des 25-jährigen Bestehens wurde aus mehreren Gründen auf 2024 verschoben.