Berlin (epd). Deutschland wird laut einem Medienbericht in diesem Jahr voraussichtlich das international vereinbarte Ziel verfehlen, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für die Entwicklungszusammenarbeit auszugeben. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Samstag) berichtete, wird die Quote in diesem Jahr nach neuster Schätzung bei 0,66 Prozent liegen. Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf einen Bericht des Entwicklungsministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages.
Das sogenannte 0,7-Prozent-Ziel geht auf eine Vereinbarung der Vereinten Nationen zurück. Angerechnet werden öffentliche Gelder, die für die Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung armer Länder ausgegeben werden. Berücksichtigt werden zudem Ausgaben für die Flüchtlingshilfe im Inland.
Laut „Spiegel“-Bericht liegt Anteil der Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit am Bruttonationaleinkommen ohne die Berücksichtigung der Flüchtlingskosten im laufenden Jahr voraussichtlich sogar nur bei 0,52 Prozent. Für 2025 rechnet die Bundesregierung demnach mit einer Quote von 0,54 Prozent, mit Einbeziehung der Flüchtlingskosten. Ohne deren Anrechnung werde mit einer Quote von 0,46 Prozent gerechnet.
Deutschland hatte das 0,7-Prozent-Ziel vergangenes Jahr mit einem Anteil von 0,79 Prozent zum fünften Mal erreicht. Allerdings wurde der Etat des Entwicklungsministeriums, von wo die meisten staatlichen Entwicklungsgelder stammen, zuletzt gekürzt. Für 2025 sind im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Entwicklungsministerium mit 10,3 Milliarden Euro fast eine Milliarde Euro weniger als im laufenden Jahr vorgesehen.