Köln (epd). Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat sich besorgt über einen Rechtsruck in Deutschland geäußert. Die Ergebnisse der Wahlen in Thüringen und Sachsen hätten einen deutlichen Anstieg rechtspopulistischer und rechtsextremistischer Kräfte gezeigt, erklärte der Zentralrat am Mittwoch in Köln. "Diese Entwicklung bedroht nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch die Werte der Demokratie, Vielfalt und Toleranz, die unser Land prägen, heißt es in der Erklärung.
Die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen seien auch das Ergebnis rassistischer Rhetorik der AfD, erklärte der Zentralrat der Muslime. Zahlreiche etablierte demokratische Parteien hätten zwar immer wieder betont, eine klare Brandmauer zur AfD aufbauen zu wollen. Sie hätten jedoch zunehmend Teile der rassistischen Rhetorik der AfD übernommen und damit ungewollt vor allem Wahlwerbung für die AfD betrieben.
Der Zentralrat rufe alle politischen Akteure sowie die Zivilgesellschaft auf, sich gegen jede Form der Hetze und des Extremismus zu stellen - sei es religiöser oder politischer Natur, hieß es. Stattdessen wolle man gemeinsam für eine friedliche und gerechte Zukunft eintreten.