Berlin (epd). Mit finanziellen Anreizen will die Bundesregierung Menschen im Rentenalter davon überzeugen, länger im Job zu bleiben. Das Bundeskabinett gab am Mittwoch in Berlin grünes Licht für entsprechende Änderungen bei der Bezahlung von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Dazu gehört eine sogenannte Rentenaufschubprämie, die Beschäftigte in Anspruch nehmen können, wenn sie über das Renteneintrittsalter hinaus mindestens ein weiteres Jahr lang weiter arbeiten.
Zudem sollen Arbeitgeber künftig die Beiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung als Verdienst an die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auszahlen können. Der Verdienst der Menschen, die im Job bleiben, erhöht sich dadurch. Unternehmen soll es künftig erlaubt sein, mit Beschäftigten im Rentenalter befristete Arbeitsverträge zu schließen. Das ist nach derzeitiger Regelung verboten.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) betonte, eine Erhöhung des Renteneintrittsalters werde es nicht geben. Aber es würden finanzielle Anreize geschaffen für Beschäftigte, die freiwillig länger arbeiten wollen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte, angesichts des Fachkräftemangels müsse man „alle Register ziehen“. Wegen der demografischen Entwicklung seien die Maßnahmen wichtig. Man könne nicht auf Wissen, Können und Erfahrung Älterer verzichten.