Düsseldorf (epd). Das Land Nordrhein-Westfalen streicht die finanzielle Förderung von Kinderwunschbehandlungen. Das habe die Landesregierung als Reaktion auf gekürzte Fördermittel des Bundes entschieden, bestätigte eine Sprecherin des NRW-Familienministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Düsseldorf. Das entsprechende Portal für die Anträge ist nicht mehr geöffnet. Zunächst hatte die „Neue Westfälische“ berichtet.
Der Bund und viele Bundesländer fördern ungewollt kinderlose Paare unter bestimmten Voraussetzungen bei künstlichen Befruchtungen, weil die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dafür seit 2004 nur noch zu 50 Prozent tragen. Eine Sprecherin des NRW-Familienministeriums erklärte, ohne vorherige Absprache mit den Ländern habe der Bund angekündigt, seine Fördermittel für 2024 massiv zu kürzen. „Es ist dem Land nicht möglich, die fehlenden Bundesmittel zu kompensieren.“ Die Landesregierung sei sich darüber bewusst, dass der Schritt viele Interessierte enttäusche.
Nach Angaben des Familienministeriums wurden bisher pro Jahr bis zu 6.650 Anträge bewilligt. Das Land gehe bei der Antragstellung in Vorleistung und habe dafür im darauffolgenden Jahr einen Anspruch auf Erstattung durch den Bund. 2023 habe die Zuweisung des Bundes bei rund 2,165 Millionen Euro gelegen. Für 2024 seien die Bundesmittel um rund 70 Prozent gekürzt worden, für 2025 sei eine weitere Absenkung zu erwarten.