Osnabrück (epd). Der ernannte katholische Bischof von Osnabrück, Dominicus Meier, tritt an diesem Sonntag offiziell sein Amt an. Der 65 Jahre alte Benediktinermönch wird im Rahmen eines Gottesdienstes im Dom St. Petrus eingeführt und erstmals auf dem Bischofsstuhl Platz nehmen, wie das Bistum mitteilte. Sein Vorgänger Franz-Josef Bode wird ihm vor rund 600 geladenen Gästen den Bischofsstab überreichen. Darunter sind Altbundespräsident Christian Wulff, Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. Im Anschluss hält Dominicus seine erste Predigt als Bischof.
Der frühere Paderborner Weihbischof war am 28. Mai von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Osnabrück ernannt worden. Sein Vorgänger war Ende März 2023 im Zuge der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen von seinem Amt zurückgetreten.
Dominicus wurde im Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen als Michael Meier geboren. 1982 trat er in die Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede ein, wo er den Ordensnamen Dominicus annahm. Er wurde 1989 zum Priester und 2015 in Paderborn zum Weihbischof geweiht.
Bereits vor seiner Amtsübernahme hat Dominicus nach eigenen Angaben erste Kontakte mit Gläubigen in seinem neuen Bistum aufgenommen. Dazu zählen der Katholikenrat, also die Laienvertretung, und die Verantwortlichen für den Schutzprozess gegen sexualisierte Gewalt. Er betonte, er wolle allen Haupt- und Ehrenamtlichen auf Augenhöhe begegnen und sich ihre Ideen für eine Weiterentwicklung der Kirche anhören. „Lösungen von oben herunter wird es in vielen Dingen nicht mehr geben“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Der neue Bischof ist ein viel gefragter Experte für kirchenrechtliche Fragen. Er war unter anderem Diözesanrichter in Salzburg, Professor für Kirchenrecht und Vorsteher des Kirchengerichts in Paderborn. 2021 ernannte ihn Papst Franziskus zum Richter am Obersten Gericht im Vatikan. Meier ist innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission und Beauftragter für die Ostkirchen.