Ingolstadt (epd). Im Fall des Goldschatzraubes von Manching hat die Staatsanwaltschaft Ingolstadt Anklage gegen vier Männer erhoben. Ihnen werde vorgeworfen, in der Nacht auf den 22. November 2022 in das Kelten- und Römer-Museum in Manching eingedrungen zu sein und den Keltenschatz sowie drei weitere Goldmünzen entwendet zu haben. Der Wert der Beute betrug insgesamt 1,6 Millionen Euro. Der Schatz gilt als der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts. 1999 wurde er ausgegraben und im oberbayerischen Manching ausgestellt.
Nur neun Minuten hatte es gedauert, dann hatten die Diebe die rund 500 Münzen aus den zwei Vitrinen entwendet. Zuvor hatten sie die Alarmanlage außer Kraft gesetzt und sich so Zutritt ins Gebäude verschafft. Dabei sabotierten sie laut Anklage vorab einen Netzknotenpunkt in Manching, sodass zeitweise in mehr als 13.000 Haushalten das Internet ausfiel und 14 Mobilstandorte zusammenbrachen.
Die vier Angeschuldigten zwischen 43 und 51 Jahren befinden sich seit Juli 2023 in Untersuchungshaft. Zum Tatvorwurf hätten sie sich bislang nicht geäußert, hieß es. In der Anklage wirft die Staatsanwaltschaft den Angeschuldigten schwere Bandendiebstähle in insgesamt 30 weiteren Fällen zwischen 2014 und 2022 vor. Dabei seien sie in unterschiedlicher Besetzung über Jahre hinweg in Verbrauchermärkte, Schnellrestaurants, Zulassungsstellen und Tankstellen eingebrochen.
Von den Männern, die jetzt angeklagt sind, stammen drei aus dem Raum Schwerin und einer aus Berlin. Einer der Angeklagten führte bei der Festnahme eine Plastiktüte mit 18 Goldklumpen mit sich. Vermutlich sind etwa 70 der gestohlenen Münzen zu diesen Klumpen verschmolzen worden. Wo sich der restliche Keltenschatz befindet, ist bislang nicht bekannt.