Genf (epd). Die Impfungen von Kindern gegen das Poliovirus im umkämpften Gaza-Streifen verlaufen laut der Weltgesundheitsorganisation gut. Viele Impfstandorte seien auch am Montag gut besucht, bestätigte eine WHO-Sprecherin dem epd in Genf. Sonntag sei der erste Tag der Kampagne gewesen.
Die WHO nannte als Ziel, mehr als 640.000 Kinder zu impfen. Die Kampagne wird von 513 Teams an 138 verschiedenen Standorten durchgeführt, darunter Krankenhäuser, medizinische Einrichtungen und Schulen.
Im Vorfeld hatten die Kriegsparteien humanitären Feuerpausen in bestimmten Gebieten des Gaza-Streifens für die Impfkampagne zugestimmt. Kürzlich wurde im Gaza-Streifen den Angaben zufolge der erste bestätigte Polio-Fall seit 25 Jahren gemeldet. Im Juli hatte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen an sechs Orten im Gaza-Streifen Polioviren im Wasser nachgewiesen.
Die Jungen und Mädchen in dem Küstenstreifen bräuchten dringend die Impfung gegen die auch als Kinderlähmung bekannte Krankheit, hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus, betont.
Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 geht die israelische Armee mit massivem Bombardement und Bodentruppen im Gaza-Streifen vor. Zudem hat Israel das Küstengebiet weitgehend abgeriegelt. Nur wenige Hilfs- und Medizinlieferungen für die 2,2 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser erreichen den Gaza-Streifen.
Vor Beginn des aktuellen Konfliktes zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas, die in dem Küstenstreifen herrscht, waren die meisten Kinder in Gaza gegen Polio geimpft.