Nairobi, Goma (epd). Angesichts der Sicherheitslage im Ostkongo will die Bildungsgewerkschaft einen Teil der Schulen weiter geschlossen halten. Sie hat zum Boykott des Schulstarts in von der Rebellengruppe M23 besetzten Gebieten aufgerufen, wie der französische Sender RFI am Montag berichtete. Von der Regierung sei hingegen vorgegeben, mit dem Beginn des neuen Schuljahres am Dienstag den Unterricht in den umkämpften Gebieten wieder aufzunehmen.
Seit die von Ruanda unterstützten Rebellen vor knapp zwei Jahren Teile der Region Nord-Kivu unter ihre Kontrolle gebracht haben, stellten Schulen in den betroffenen Orten jeglichen Unterricht ein. Mehr als 1,7 Millionen Menschen sind seit Anfang 2022 aus der umkämpften Region geflohen, viele haben in der Regionalhauptstadt Goma Zuflucht gesucht.
In der angrenzenden Region Süd-Kivu sind mit dem Schulbeginn Ängste vor einer Ausbreitung des Mpox-Ausbruchs im Kongo verbunden, einer sich zuletzt besorgniserregend schnell verbreitenden Infektionskrankheit. Mehrere Tausend Menschen haben sich in den vergangenen Monaten dort nachgewiesen mit dem Virus infiziert, knapp 600 starben. Weitere 17.000 Verdachtsfälle wurden registriert. Besonders Flüchtlingslager im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind betroffen. Die Krankheit wird durch Körperkontakt übertragen, eine spezifische Behandlung dafür gibt es bisher nicht.
Auch in anderen afrikanischen Ländern sind hunderte Fälle registriert worden. Nigeria hat in der vergangenen Woche als erstes afrikanisches Land Impfungen erhalten. Auch im Kongo soll laut Weltgesundheitsorganisation bald Impfstoff ankommen.