Zwickau (epd). Im sächsischen Zwickau ist unter Polizeischutz der „Christopher Street Day“ (CSD) gefeiert worden. An dem Umzug unter dem Motto „Für Vielfalt und Respekt“ nahmen am Samstag nach Polizeiangaben rund 550 Menschen teil. Die rechtsextreme Kleinstpartei „Der III. Weg“ hatte aus diesem Anlass zu einer gegen Homosexuelle gerichteten Demonstration in Zwickau aufgerufen.
Zum Schutz des CSD sei eine Gruppe potenzieller Teilnehmender des rechtsextremen Aufzugs noch am Hauptbahnhof aufgehalten und dann zu ihrem Auftaktkundgebungsort geleitet worden, teilte die Polizei im Internetdienst X mit. Diese Versammlung mit rund 480 Personen sei am Nachmittag vorzeitig vom Versammlungsleiter beendet worden. Da die tatsächliche Anzahl der Beteiligten deutlich höher gewesen sei als angezeigt, habe die Polizei deren Aufzugstrecke zuvor nahezu halbiert.
Auch in Bautzen musste die Polizei am Samstag einen CSD-Umzug von mehr als 1.000 Menschen vor massiven rechtsextremen Protesten schützen, an denen rund 700 Personen beteiligt waren. Ebenso hatten bereits vor zwei Wochen in Leipzig rund 20.000 Menschen mit einem bunten Umzug den „Christopher Street Day“ gefeiert. Auch dort unterband die Polizei dagegen gerichtete rechtsextreme Aktionen noch vor dem Start.
Der Christopher Street Day erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.