Frankfurt a.M., Dodoma (epd). Nach wiederkehrenden Protesten in Uganda haben nun auch Menschen in Tansania gegen die Ölpipeline des französischen Konzerns Total Energie demonstriert. Etwa 100 Personen kamen am Donnerstag in der nördlichen Hafenstadt Tanga zusammen, wo die Pipeline zur Verschiffung des Erdöls enden soll, wie der französische Sender RFI am Freitag berichtete. Das bereits im Bau befindliche Projekt soll eine Strecke von mehr als 1.400 Kilometern zwischen dem Albertsee in Uganda und Tanga umfassen.
Die tansanischen Demonstrantinnen und Demonstranten forderten die Einhaltung versprochener Entschädigungszahlungen und kritisieren verschlechterte Fischereibedingungen durch den Bau. In Uganda gibt es seit Monaten immer wieder Proteste gegen das Projekt. Am Montag wurden dabei 18 Personen wegen Abhaltens einer ungesetzlichen Versammlung festgenommen.
Lokale sowie internationale Organisationen haben wiederholt vor den Auswirkungen der Pipeline auf die Umwelt gewarnt sowie die staatliche Repression gegen Kritiker angeprangert. Auch bei den Protesten in Tanga war das fehlende Recht, sich gegen das Projekt zu äußern, Thema. Aktivisten würden bedroht und unter Druck gesetzt werden.
Bei der East African Crude Oil Pipeline (EACOP) handelt es sich um eines der technisch anspruchsvollsten Projekte weltweit, da das Erdöl konstant erhitzt werden muss, um es durch die Pipelines transportieren zu können. Total Energies hält mit 62 Prozent die Anteilsmehrheit daran. Der chinesische Konzern CNOOC beteiligt sich mit acht Prozent, dem ugandischen Unternehmen UNOC und dem tansanischen Pendant TPDC gehören jeweils 15 Prozent. Uganda und Tansania versprechen sich von dem Projekt wirtschaftlichen Aufschwung.