Interreligiöses Friedensgebet mit Käßmann in Berlin

Margot Käßmann
epd-bild/Norbert Neetz
Margot Käßmann (Archivbild) nimmt nach Anschlag in Solingen an einem interreligiösen Friedensgebet mit Muslimen, Christen und Juden in Berlin teil.
Nach Anschlag in Solingen
Interreligiöses Friedensgebet mit Käßmann in Berlin
Nach dem Messeranschlag in Solingen will die evangelische Theologin Margot Käßmann an einem interreligiösen Friedensgebet mit Muslimen, Christen und Juden in Berlin teilnehmen. Zu dem Gebet am Donnerstag lädt das House of One in Berlin ein.

"In diesen dunklen Stunden trauern wir gemeinsam, trösten und stehen als Gemeinschaft zusammen", sagte Rabbiner Andreas Nachama am Mittwoch in einer Mitteilung des House of One. Neben dem Rabbiner und der ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirchen in Deutschland wird auch der Imam Kadir Sanci an dem Gebet teilnehmen.

Die Tat habe ihn sehr getroffen, sagte Sanci laut Mitteilung. "In Deutschland darf es weder für religionsbezogenen noch rechten Terrorismus Raum geben. Das ist eine Aufgabe, die uns allen gestellt ist. Nur gemeinsam können wir dieser Entwicklung entgegenwirken, um dauerhaften Frieden in unserer Gesellschaft zu schaffen", sagte er.

Nachama ergänzte: "Drei unschuldige Menschenleben wurden auf grausame Weise ausgelöscht, viele weitere verletzt - körperlich wie seelisch." Hass, Verblendung und radikale Einflüsse bereiteten den Weg zu solchen Gewalttaten. "Wir dürfen uns nicht spalten lassen. Lasst uns in dieser schweren Zeit nicht der Versuchung vermeintlich einfacher Lösungen nachgeben", appellierte er.

Am Freitagabend hatte der mutmaßliche IS-Attentäter Issa Al H. beim "Fest der Vielfalt" in Solingen Besucher mit einem Messer attackiert. Drei Menschen wurden getötet, acht verletzt. Der 26-jährige Syrer wurde am Samstagabend festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.