Solingen, Berlin (epd). Mit einer Trauerfeier wird am Sonntag in Solingen der Opfer des Terroranschlags vom vergangenen Freitag gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird bei dem Gedenken im Theater- und Konzerthaus der Stadt eine Rede halten, wie das Präsidialamt am Donnerstag in Berlin mitteilte. Anschließend findet eine Kranzniederlegung am Fronhof, dem Ort der Messerattacke, statt. Dort soll es auch eine Schweigeminute geben.
Bereits an diesem Freitagabend will die Stadt mit einem stillen Gedenken ein Zeichen der Trauer und Solidarität senden. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) lud am Donnerstag alle Bürgerinnern und Bürger ein, als Zeichen der Trauer und Solidarität zuhause eine Kerze zu entzünden und am Freitag um 21.37 Uhr, dem Zeitpunkt der Messerattacke, ins Fenster zu stellen. Zeitgleich soll am Fronhof in der Innenstadt, wo der Anschlag verübt wurde, mit einer Schweigeminute der Opfer gedacht werden.
Beim „Fest der Vielfalt“ zum 650. Solinger Stadtjubiläum hatte ein Attentäter am Freitagabend drei Menschen erstochen und acht Menschen verletzt. Mutmaßlicher Täter ist der inhaftierte 26-jährige Syrer Issa Al H., der Anfang 2023 als Asylbewerber nach Deutschland kam. Ihm wird unter anderem die Mitgliedschaft in der islamistischen Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) vorgeworfen. Der Messerangriff hat vor den Landtagswahlen am Sonntag in Thüringen und Sachsen eine intensive Debatte insbesondere über die Migrationspolitik ausgelöst.
Steinmeier hatte erschüttert auf den Anschlag reagiert. „Stehen wir zusammen - gegen Hass und Gewalt“, sagte er am Tag nach der Tat in einem Telefonat mit dem Solinger Oberbürgermeister Kurzbach.