Karlsruhe (epd). Der mutmaßliche Attentäter von Solingen teilt nach Angaben der Generalbundesanwaltschaft die Ideologie der Terrorvereinigung „Islamischer Staat“ (IS). Der syrische Staatsangehörige habe sich der Vereinigung zu einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt angeschlossen, teilte die Behörde am Sonntag in Karlsruhe mit. Aufgrund seiner radikal-islamistischen Überzeugungen habe er den Entschluss gefasst, am Freitag auf dem Solinger Stadtfest eine möglichst große Anzahl aus seiner Sicht ungläubiger Menschen zu töten.
Die Bundesanwaltschaft habe am Sonntag beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs Haftbefehl gegen den syrischen Staatsangehörigen Issa Al H. erwirkt, hieß es weiter. Der Beschuldigte sei der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland dringend verdächtig. Zudem werden ihm Mord in drei Fällen sowie versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung in acht weiteren Fällen vorgeworfen.
Der mutmaßliche Täter stellte sich am Samstagabend bei der Polizei und gab an, er sei für den Anschlag verantwortlich. Der Täter hatte am Vorabend in Solingen mit einem Messer auf Besucher einer großen Festveranstaltung zum 650. Stadtjubiläum eingestochen. Drei Menschen wurden getötet und acht verletzt. Der Generalbundesanwalt übernahm die Ermittlungen, nachdem sich die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) der Tat bezichtigt hatte.