Bonn (epd). Der Deutsche Tierschutzbund sieht die Tierheime durch eine regelrechte „Kätzchenschwemme“ überlastet und hat seine Forderung nach einer bundesweiten Kastrationspflicht für Freigängerkatzen erneuert. Viele Tierheime hätten in den vergangenen Wochen eine steigende Zahl gefundener, abgegebener oder ausgesetzter junger Katzen gemeldet, teilte die Organisation am Freitag in Bonn mit. „Die Tierheime sind überfüllt und am Ende ihrer Kräfte“, erklärte Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder.
Ursache des Problems seien unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten und Straßenkatzen, die sich unkontrolliert fortpflanzen. „Im Zuge der aktuellen Tierschutzgesetz-Novellierung braucht es dringend die bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen“, forderte Schröder. „Wenn die Politik nicht dafür Sorge trägt, dass weniger Tiere im Heim landen, wird der praktische Tierschutz zusammenbrechen.“
Nach Angaben des Tierschutzbundes gibt es bisher nur in rund 13 Prozent der Städte und Gemeinden in Deutschland eine lokale Kastrationspflicht, von der viele Katzenbesitzer aber häufig gar nichts wüssten. Das „Leid der Millionen Straßenkatzen“ sei kein lokales, sondern ein bundesweites Problem, sagte Schröder.