Saalburg-Ebersdorf (epd). Unbekannte haben vor einer Kirche im ostthüringischen Saalburg-Ebersdorf eine Sitzbank beschädigt und eine Hetzbotschaft in Form eines Flugblattes darauf hinterlassen. Zeuge des zerstörten Sitzmöbels war zufällig Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der sich zu der Zeit in der Region aufhielt.
Die Tat sei „einfach bitter“, sagte Ramelow dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Es mache ihn fassungslos, was Menschen mittlerweile für legitime Diskussionsbeiträge hielten. Gewalt werde dabei offensichtlich für normal gehalten. Die Kombination aus Flugblatt und Beschädigung beweise, wie schnell beleidigende Worten in Gewalt mündeten, warnte er.
Der anonyme Verfasser des Flugblattes griff demnach in seinem Schreiben ausdrücklich die Kirche an, auf deren Grundstück die Bank steht. Die Kirche stelle „diese Drecksbank an diesen heiligen Ort“ auf. Hintergrund ist offenbar ein auf der zerstörten Holzbank angebrachter Aufdruck, wonach Rassisten dort keinen Platz haben. Der Aufdruck wurde von dem Täter gewaltsam entfernt. Kirche solle neutral handeln, sei aber in Wirklichkeit „saudumm“, hieß es dazu.