Frankfurt a.M., London (epd). Sieben Jahre nach der Massenflucht von Rohingya aus Myanmar beklagt Amnesty International wieder zunehmende Angriffe auf die muslimische Minderheit. Die Gewalt erinnere erschreckend an die Gräueltaten vom August 2017, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch.
Nachdem die Rohingya 2017 Ziel einer brutalen und systematischen Gewaltkampagne geworden seien, seien sie nun mitten im sich verschärfenden Konflikt zwischen Aufständischen und Regierungstruppen im Staat Rakhine gefangen, erklärte Amnesty-Experte Joe Freeman. „Rohingya-Männer, -Frauen und -Kinder werden getötet, Städte leeren sich und die Spuren der Vergangenheit und Identität der Rohingya werden ausgelöscht.“
Im mehrheitlich buddhistischen Myanamar werden die muslimischen Rohingya schon seit Jahrzehnten verfolgt und diskriminiert. Bei der Militäroffensive 2017 flohen mehr als 740.000 ins Nachbarland Bangladesch. UN-Ermittler und Menschenrechtler sprechen von Völkermord. Viele Rohingya suchten nun erneut Schutz in Flüchtlingslagern in Bangladesch, erklärte Freeman.