Seebach (epd). Auch wenn ihr Vielfalt bedroht ist, gibt es Wissenschaftlern zufolge bei Pilzen noch Millionen von unbekannten Arten. Dazu hätten Forschende der finnischen Universität Jyväskylä im Schwarzwald und weltweit Luftproben auf Pilzsporen untersucht, teilte die Pressestelle des Nationalparks Schwarzwald am Montag im baden-württembergischen Seebach mit. Die Ergebnisse der Probenuntersuchungen an weltweit 47 Standorten seien in der Fachzeitschaft „Nature“ veröffentlicht worden.
Zwischen 2018 und 2019 hätten Luftsporensammler ein Jahr lang am Wilden See bei Baiersbronn im Kreis Freudenstadt jede Woche an zwei Tagen Luft eingesaugt. Die Proben seien in Finnland untersucht worden. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Artenvielfalt und die Zusammensetzung der Pilzgemeinschaften vor allem von der mittleren jährlichen Lufttemperatur abhängt.
Da ein Großteil der Pilze über die Luft verbreitet wird, umfasste die Studie den Angaben zufolge nicht nur essbare Pilze wie Steinpilze und Champignons, sondern auch Flechten, Schimmelpilze und Hefen. Die Luft sei „voller DNA von Pflanzen, Pilzen, Bakterien, Insekten, Säugetieren und anderen Organismen“ und damit eine Fundgrube für die Biodiversitätsforschung", sagte die Wissenschaftlerin Nerea Abrego von der Universität Jyväskylä, die die wissenschaftliche Studie leitete.