Berlin (epd). Der Vorsitzende des Afghanistan-Untersuchungsausschusses im Bundestag, Ralf Stegner (SPD), spricht sich für den Aufbau besserer Kontakte in das Land am Hindukusch aus. „Niemand verlangt, dass wir der Taliban-Regierung einen roten Teppich ausrollen und Diplomaten nach Afghanistan schicken. Aber wir sollten bessere Kontakte dorthin haben, wenn wir für die Menschen dort etwas erreichen wollen“, sagte der SPD-Politiker dem Berliner „Tagesspiegel“ (Freitag).
Afghanistan lehre, dass Deutschland nicht nur den moralischen Zeigefinger heben dürfe und die praktischen Dinge anderen überlasse. „Wenn wir nichts mit der Taliban zu tun haben wollen, dann haben wir auch keinen Einfluss auf das, was in dem Land passiert“, argumentierte Stegner.
Nach dem Abzug einer internationalen Militärallianz unter Führung der USA hatten die Taliban am 15. August 2021 wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Die radikalen Islamisten sind international weitgehend isoliert.