Leipzig (epd). Nach den jüngsten Protesten beim Christopher Street Day (CSD) im sächsischen Bautzen soll nun offenbar auch die für Samstag in Leipzig geplante CSD-Kundgebung von rechtsextremen Gruppen gestört werden. Wie das Ordnungsamt der Stadt am Donnerstag mitteilte, wurde für diesen Tag ein Aufzug unter dem Motto „stolz, deutsch, national“ mit bis zu 1.000 Teilnehmenden angemeldet.
Zeitgleich findet auf dem Augustusplatz die Abschlusskundgebung der CSD-Aktionswoche statt. Dazu werden laut Ordnungsamt bis zu 18.000 Menschen erwartet. Mit der Aktion will der veranstaltende Verein CSD Leipzig ein „starkes, buntes und lautes Zeichen für Vielfalt setzen“.
Die rechtsextreme Kleinpartei „Der III. Weg“ mobilisiert in den sozialen Netzwerken bundesweit Neonazis und ruft für Samstag zur Teilnahme an der Kundgebung in Leipzig auf. Die Polizei bereitet sich auf einen größeren Einsatz vor. Am vergangenen Samstag hatten in Bautzen etwa 700 Rechtsextremisten gegen eine CSD-Parade mit rund 1.000 Teilnehmenden protestiert. Sie riefen unter anderem verfassungsfeindliche Parolen.
Der Christopher Street Day erinnert an den Widerstand von transgeschlechtlichen und homosexuellen Menschen. Im Jahr 1969 protestierten sie gegen staatliche Willkürmaßnahmen in der Christopher Street in New York.