Hannover (epd). Hitzetage stellen nach Einschätzung der Diakonie insbesondere für Menschen, die ohne festen Wohnsitz auf der Straße leben, eine große Gefährdung dar. „Der fehlende Schutzraum bei hohen Temperaturen, kaum Schattenplätze gegen direkte Sonneneinstrahlung und eine mangelnde Versorgung mit Trinkwasser sind als Herausforderungen zu nennen“, sagte Anne Wolter von der Wohnungslosenhilfe der Diakonie in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Auch Wunden heilten bei Hitze schlechter, die Wundversorgung werde erschwert, erklärte Wolter: „Gerade Menschen, die seit längerer Zeit auf der Straße leben, sind gesundheitlich vorbelastet und leiden stark unter den sommerlichen Temperaturen.“
Bürgerinnen und Bürger könnten Menschen ohne festen Wohnsitz helfen, indem sie diese direkt ansprächen und ihnen Unterstützung anböten, sagte die Diakonie-Expertin: „Ein Gespräch und das Anbieten einer Flasche Wasser kann helfen.“ Wichtig sei es, obdachlose Menschen nicht zu ignorieren: „Generell gilt: Schauen Sie nicht weg! Und sollte die Person nicht mehr ansprechbar sein, setzen Sie bitte einen Notruf ab.“
Nach Schätzungen der Diakone lebten allein in Hannover bis zu 800 Menschen ohne festen Wohnsitz und ohne weitere Unterbringung auf der Straße. Die Wohlfahrtsverbände in der niedersächsischen Landeshauptstadt beteiligten sich am Angebot der Sommerhilfe. Dabei würden Gelder für Wasser, Sonnenschutz und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt, sagte Wolter.
In einem Info-Flyer könnten Betroffene die Standorte für Wasserversorgung sowie schattige Plätze und Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet finden. „Zudem haben Kirchengemeinden, in Hannover etwa die Marktkirche, ihre Türen für wohnungslose Personen geöffnet und bieten Trinkwasser an“, sagte die Diakonie-Expertin.