Hamburg (epd). Die Notaufnahmen der Asklepios Kliniken rechnen in den kommenden Tagen mit mehr Patienten als üblich wegen hitzebedingter Beschwerden. „Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung“, sagte der Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im Asklepios Westklinikum Hamburg, Mario Kobras, am Dienstag in einer Pressemitteilung. Patienten kämen am häufigsten mit Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufproblemen und allgemeinem Unwohlsein in die Notaufnahme.
Um dem Körper eine geeignete Flüssigkeitszufuhr zu ermöglichen, könne angereichertes Mineralwasser getrunken werden, da der Körper bei Hitze mehr Natrium, Magnesium und Calcium verbrauche, heißt es in der Mitteilung. Herz- und nierenkranke Menschen sollten allerdings aufpassen und ihren Arzt oder ihre Ärztin befragen, welche Wassersorten und -mengen für sie geeignet sind. Ebenfalls könne der Körper pro Stunde nur 500 bis 800 Milliliter Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten. Daher empfiehlt der Chefarzt nicht zu viel auf einmal zu trinken.
Für den Körper sei es am besten, über den Tag verteilt jede Stunde ein Glas Wasser zu sich zu nehmen, auch wenn kein Durst da sei, rät der Notfallmediziner. Im höheren Alter lasse das spontane Durstgefühl nach, für ältere Menschen soll daher die Regel gelten: „Trinken Sie über den Durst“.
Ebenfalls sollte man extrem kalte Getränke vermeiden, da die Kälte zu Magenproblemen und Unwohlsein führen kann. Warmer Pfefferminztee könne erfrischend wirken und gleichzeitig die Blutgefäße in Magen und Darm erweitern, sodass der Tee besser und schneller als kalte Getränke ins Blut gelangen kann.
Laut dem Chefarzt ist ein Flüssigkeitsmangel die Ursache für die Beschwerden. Insbesondere ältere Menschen würden dabei empfindlicher auf den Flüssigkeitsverlust reagieren, weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 60 Prozent ausmacht. Durch den Flüssigkeitsmangel werde man müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lasse nach, was unter anderem im Straßenverkehr riskant sei. Im Extremfall kann es zu regelrechten Verwirrtheitszuständen kommen. Aber auch das Herzkreislaufsystem sei gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall, durch Eindicken des Blutes mit einer Thrombose sowie durch eine Embolie.