Frankfurt a.M. (epd). Bei vier Rettungseinsätzen hat das Schiff „Humanity 1“ am Sonntag 273 Migrantinnen und Migranten auf dem Mittelmeer an Bord genommen. 100 der Geretteten, die in Libyen abgelegt und in Seenot geraten waren, seien minderjährig, teilte die zivile Rettungsorganisation SOS Humanity am Sonntagabend mit.
Italien habe dem Schiff Genua als Hafen zugewiesen, um die Menschen an Land zu bringen. Die Fahrt bis dort dauere viereinhalb Tage. Die Crew dränge die Behörden auf einen näheren Hafen für die Menschen, die bei starker Hitze an Deck ausharren müssten.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. In diesem Jahr kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 1.300 Flüchtlinge und Migranten bei der Überfahrt ums Leben, oder sie werden vermisst. Lediglich die Schiffe privater Initiativen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen. Eine staatliche getragene Mission gibt es zurzeit nicht.