Mexiko-Stadt (epd). Indigene Organisationen aus Südmexiko haben in Oaxaca die zunehmende Gewalt des organisierten Verbrechens angeprangert. Wie die Zeitung „El Universal“ am Samstag (Ortszeit) weiter berichtete, gehe diese Welle der Gewalt auch mit der Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidigern einher.
Im Zusammenhang mit Großprojekten dokumentierten die Aktivisten aus den Bundesstaaten Chiapas, Oaxaca und Guerrero „das Funktionieren einer kriminellen Triade“ aus staatlichen Kräften wie dem Militär, dem organisierten Verbrechen und privaten Unternehmen. Juristische Verfolgung, Bedrohungen und physische Angriffe auf Oppositionelle seien die Folge.
Die Straflosigkeit, das Vordringen der organisierten Kriminalität und die „Normalisierung der Gewalt“ führe dazu, dass der vormals starke soziale Zusammenhalt der Gemeinden verloren gehe, betonten die Vertreter der Zivilgesellschaft.
Als ein Beispiel der territorialen Kontrolle der organisierten Kriminalität nannten sie die Vertreibung von 21.000 Personen in der chiapanekischen Grenzregion zu Guatemala in den Jahren 2022 und 2023. Die Gemeinden aus Oaxaca verurteilten die systematische Kriminalisierung der Kritiker des Interozeanischen Korridors im Isthmus von Tehuantepec. Die Vertreter aus Guerrero beklagten ihrerseits die illegale Landnahme durch kanadische Bergbaufirmen. Der Interozeanische Korridor wird von der mexikanischen Marine verwaltet. In der Region des Isthmus von Tehuantepec sind zehn Industrieparks geplant.
Die Organisationen gaben bekannt, sie wollten durch die Vernetzung der indigenen Territorien in den drei ärmsten Bundesstaaten Mexikos die Prozesse der „Autonomie, Gerechtigkeit, Sicherheit, territorialen Kontrolle und Befriedung“, stärken.