IW-Studie: Jobsicherheit ist für Beschäftigte besonders wichtig

IW-Studie: Jobsicherheit ist für Beschäftigte besonders wichtig

Köln (epd). Arbeitnehmer legen in ihrem Job vor allem Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung im Job sowie kurze Fahrtzeiten zwischen Wohnort und Betrieb. Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Beschäftigtenbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, die am Freitag vorgelegt wurde. Für 90 Prozent aller Beschäftigten und mehr waren diese Aspekte wichtig oder eher wichtig. Beschäftigungssicherheit erreichte dabei mit einer Zustimmung von 95,7 Prozent den höchsten Wert.

Große Entscheidungsspielräume zu haben, wurde von gut drei Vierteln der Beschäftigten (76,8 Prozent) als wichtig oder eher wichtig erachtet. Eine geringere Bedeutung maßen die Befragten dem Beitrag der eigenen Arbeit zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit bei. Dieses Merkmal wurde mit 57 Prozent Zustimmung am zweitschwächsten gewichtet. Die Frage nach den Karrieremöglichkeiten im Job wurde mit 55,4 Prozent in der Rangfolge attraktiver Arbeitgebermerkmale an unterster Stelle positioniert.

Für etwa drei Viertel der Beschäftigten (75,1 Prozent) war eine betriebliche Altersversorgung und für 70,6 Prozent eine Tarifbindung des Betriebs wichtig oder eher wichtig. Fast zwei Drittel der Befragten (64,7 Prozent) sahen eine Vergütung, die von der eigenen Leistung oder der des Teams abhängt, als wichtiges oder eher wichtiges Arbeitgebermerkmal an. Die Bedeutung der Bezahlung wurde in der IW-Erhebung nicht direkt erfragt. Eine als besser empfundene Bezahlung sei laut einer anderen Studie aber nach wie vor der häufigste Grund für einen Jobwechsel, hieß es.

Für die Befragung hatte das IW mehr als 5.000 abhängig Beschäftigte in Deutschland danach befragt, was einen Arbeitgeber attraktiv macht. Dazu wurden neun Aspekte abgefragt.

Zwischen den Befragten gibt es je nach Alter der Beschäftigten allerdings Unterschiede. So legten 77 Prozent der jüngeren Arbeitnehmer unter 30 Jahren deutlich häufiger Wert auf Karrieremöglichkeiten als Beschäftigte im Alter ab 55 Jahren (38 Prozent). Größere Unterschiede nach Altersgruppen finden sich auch bei der Bewertung einer Tarifbindung des Betriebs. Ältere legten mehr Gewicht auf die Tarifbindung eines Betriebs als Jüngere (77 zu 60 Prozent).

Geht es um Jobpräferenzen, sind die Beschäftigten keine homogene Gruppe, erklärten die beiden Autorinnen der IW-Studie. Je nach Alter, Führungsverantwortung oder Geschlecht könnten sich die Anforderungen an den eigenen Arbeitsplatz deutlich unterscheiden. Ein Patentrezept für gute Arbeitsbedingungen könne es daher nicht geben, hieß es.