Berlin (epd). Die Diakonie Deutschland begrüßt die geplante, bundesweit einheitliche Ausbildung für Pflegeassistenzkräfte. Sie dürfe aber nicht auf ein Jahr verkürzt werden, forderte die Diakonie gemeinsam mit dem Deutschen Evangelischen Krankenhausverband (DEKV) am Donnerstag in Berlin. Nur gut ausgebildete Assistenzkräfte könnten Fachkräfte entlasten, hieß es. Besonders in der Altenpflege spielten sie eine große Rolle bei der Versorgung der Menschen.
Im Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist neben der 18-monatigen Ausbildung zur Pflegeassistenzkraft eine Ausbildung zur Pflegehilfe mit geringeren Qualifikationen und Kompetenzen in zwölf Monaten vorgesehen. Die Verbände nehmen derzeit zu dem Entwurf Stellung.
Mehr Assistenzkräfte sollen dazu beitragen, den Personal- und Fachkräftemangel vor allem in der Altenpflege zu mildern. Die Ausbildung soll mehr Beschäftigungs- und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnen, sich an die generalistische Pflegeausbildung für Fachkräfte anlehnen und besser vergütet werden. Bisher gibt es nach Angaben der AOK 27 verschiedene Assistenz-Ausbildungen in den Bundesländern.
Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, erklärte, das sei mit Blick auf Qualitätsstandards problematisch und passe nicht zur modernen Lebensrealität. Sie kritisierte aber, dass ein erheblicher Teil der Ausbildungskosten auf die Kranken- und Pflegekassen abgewälzt werden solle. Dafür seien aber allein die Bundesländer zuständig. Andernfalls kämen neue Belastungen auf die Pflegebedürftigen zu, erklärte Reimann, deren Eigenanteile bereits heute „auf Rekordniveau“ gestiegen seien.