Neuer Garnisonkirchturm wird eröffnet

Neuer Garnisonkirchturm wird eröffnet
Bundespräsident Steinmeier zu Festansprache erwartet
Militärkirche, Symbolort von Demokratiefeinden, im Zweiten Weltkrieg zerstört, in der DDR aus dem Stadtbild getilgt: Nun steht am historischen Ort der Potsdamer Garnisonkirche wieder ein Kirchturm. Und soll zum Zentrum für Demokratiebildung werden.

Potsdam (epd). Der neue Potsdamer Garnisonkirchturm wird am Donnerstag nach fast sieben Jahren Bauzeit feierlich eröffnet. Bei dem Festakt mit 120 geladenen Gästen will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Festansprache halten. Steinmeier ist seit 2017 Schirmherr für den Turm. Zur Eröffnung sind auch Proteste von Kritikern des Wiederaufbaus angekündigt.

Ab Freitag soll der Turm dann für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Das neue Bauwerk soll dem Programmvorstand der Garnisonkirchenstiftung und Friedensbeauftragten der Landeskirche, Jan Kingreen, zufolge zugleich Kirche, Aussichtspunkt, historisch-kritisches Museum und Bildungsort sein. Die historische Garnisonkirche brannte 1945 nach einem Luftangriff aus und wurde in der DDR abgerissen.

Der neue Turm wurde nach Stiftungsangaben aus rund 2,4 Millionen Ziegelsteinen errichtet und folgt in der äußeren Gestalt weitgehend der Architektur des historischen Barockbaus. Die Innenräume wurden modern gestaltet. Die Kosten von rund 42,5 Millionen Euro wurden laut Stiftung mit rund 25 Millionen Euro Bundesmitteln, fünf Millionen Euro kirchlichen Mitteln sowie Spenden und anderen Zuschüssen finanziert. Die Bauarbeiten laufen seit Herbst 2017. Die vollständige Fertigstellung des Bauwerks wird 2026 erwartet.