Neuruppin (epd). Im Neuruppiner Jugendprozess zu islamistischen Anschlagsplänen auf einen Weihnachtsmarkt in Leverkusen könnte in Kürze das Urteil gesprochen werden. Ein Sprecher des Landgerichts Neuruppin sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) nach dem Verhandlungstermin am Mittwoch, die Beweisaufnahme in dem nicht-öffentlichen Verfahren zum Vorwurf der Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Straftat werde voraussichtlich am Freitag geschlossen. Noch am selben Tag könnten Plädoyers und Urteil folgen. (AZ: 12 KLs 3/24 jug.)
Angeklagt ist ein 17-Jähriger aus Wittstock in Brandenburg. Ihm wird vorgeworfen, 2023 gemeinsam mit einem zweiten Jugendlichen einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Leverkusen-Opladen geplant zu haben. Der Angeklagte hatte sich nach Gerichtsangaben am ersten Verhandlungstag am 17. Juli zu den Tatvorwürfen eingelassen, aber kein Geständnis bezüglich des Hauptvorwurfs, namentlich dem Plan eines Anschlags, abgelegt.
Laut Anklage wollten die beiden Jugendlichen zur Unterstützung des Islamischen Staates und von dessen Zielen im Dezember 2023 auf dem Weihnachtsmarkt einen Anschlag begehen, um eine große Anzahl von Besuchern zu töten. Die brandenburgische Generalstaatsanwaltschaft hatte am 22. März Anklage gegen den Jugendlichen aus Wittstock erhoben.
Wegen der Anschlagspläne hatte das Landgericht Köln am 28. Juni einen 15-Jährigen zu einer Jugendstrafe von vier Jahren Haft verurteilt. Er wurde wegen Verabredung zum Mord und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten schuldig gesprochen.