Alsfeld (epd). Rekorde in Leichtathletik sind nicht nur die Sache junger Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Spielen. Grania Leaping Rabbit aus dem osthessischen Alsfeld macht es vor: Die 73-Jährige hält den hessischen Rekord der Altersklasse „Weiblich 70“ im Stabhochsprung. „Leistungssport kennt kein Alter“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im August 2023 sprang die Athletin des Alsfelder Sport-Clubs ’96 im Steinwaldstadion in Neukirchen den Freiluft-Hessenrekord von 2,15 Metern. Den hessischen Hallenrekord im Stabhochsprung sicherte sich die Leichtathletin, die in der Öffentlichkeit unter ihrem Künstlernamen auftritt, in der Herrenwaldhalle in Stadtallendorf. Im Januar 2024 sprang sie dort 2,20 Meter.
„In der Altersklasse ab 65 habe ich immer den hessischen Rekord verbessert“, sagte die 73-Jährige. „Stabhochsprung ist meine absolute Lieblingsdisziplin. Ich habe einfach Spaß daran.“ Leaping Rabbit trainierte als Jugendliche Leichtathletik, dann habe sie den Leistungssport mit 50 Jahren wiederentdeckt. „Ich habe direkt Feuer gefangen“, sagte sie. Jede Woche mache sie Krafttraining, Stabhochsprungtraining, Klettern und Inlinehockey. „Es ist die Freude an der Bewegung“, erklärte sie. Hinterher in der Erholungsphase fühle sie sich „wie neugeboren“.
Grania Leaping Rabbit ist Mehrkämpferin. Im Juni holte sie bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Erding in der Altersklasse „Weiblich 70“ im 80 Meter Hürdensprint Gold und im Speerwurf Silber. Bei den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften im März in Dortmund holte sie Gold im 60 Meter Hürdensprint und Silber im Stabhochsprung und im Hochsprung. „Meine Motivation ist nicht, dass ich gegen andere laufe. Ich laufe für mich mit anderen. Und versuche dabei, halt möglichst gut zu sein“, erklärte sie. An ein Karriereende denkt Leaping Rabbit noch nicht: „Ich mache so lange weiter, wie es geht. Ich turne bis zur Urne!“