Wittenberg (epd). Die Denkmäler für die Reformatoren Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) in Wittenberg werden Anfang August eine Woche lang gereinigt und konserviert. Wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte, sollen die Standbilder am Donnerstag und Freitag zunächst eingerüstet werden. Ab Montag seien dann die Arbeiten vorgesehen.
Das Standbild Luthers zeigt demnach offensichtliche Schadstellen, die auf eine Sachbeschädigung im März dieses Jahres zurückzuführen sind. Dabei war ein Mann auf das Denkmal geklettert und hatte mit einem Gegenstand auf die Figur eingeschlagen. Im Vorfeld der Arbeiten sollen den Angaben zufolge diese Schäden erfasst und dokumentiert werden.
Anschließend würden die Denkmäler mit einem Wasserstrahl gereinigt, Schadstellen beseitigt und anschließend mit Heißwachs konserviert. Bei diesem Verfahren werde die Oberfläche mit einer Propangasflamme erwärmt und eine Wachslösung aufgetragen. Mit Wachs- und Acrylretusche würden anschließend an beiden Standbildern Retuschemaßnahmen ausgeführt, hieß es. Die Gesamtkosten betragen nach Angaben der Stadt etwa 9.000 Euro.
Das Lutherdenkmal wurde 1821 auf dem Wittenberger Marktplatz aufgestellt. Die Bronzefigur stammt von dem preußischen Bildhauer Johann Gottfried Schadow (1764-1850), der gusseiserne Baldachin vom preußischen Architekten und Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841).
1865 folgte das Denkmal für Melanchthon, das von Friedrich Drake (1805-1882) entworfen wurde. In der rechten Hand hält er das Augsburger Bekenntnis, die erste Zusammenfassung der reformatorischen Lehre.