Reformierte wollen Klimaschutz auch im Gottesdienst

Reformierte wollen Klimaschutz auch im Gottesdienst

Rysum (epd). Die Evangelisch-reformierte Kirche testet in der ostfriesischen Kirchengemeinde Rysum ein körpernahes Heizsystem, um im Winter komplett auf die bisherige Gasheizung verzichten zu können. „Wir streben möglichst schnell die Klimaneutralität in unseren Kirchen an und wollen dafür auch ungewohnte Wege gehen“, sagte der Klimaschutzmanager der reformierten Landeskirche, Roland Morfeld, am Dienstag in Rysum bei Aurich. Dort werden Sitzkissen ausprobiert, die über einen Akku elektrisch und kabellos beheizt werden können.

Um eine normale Dorfkirche im Winter für einen Gottesdienst am Sonntagmorgen auf eine erträgliche Temperatur aufzuheizen, fallen laut Morfeld rund 150 Euro für Energiekosten an. Außerdem würden rund 250 Kilogramm des klimaschädlichen Gases CO2 produziert. Im Vergleich dazu fielen in einer Wohnung mit vier Personen in einem gesamten Monat rund 120 Euro Energiekosten und 200 Kilogramm CO2 an, unterstrich Morfeld.

Die reformierte Landeskirche erfasst derzeit den Energieverbrauch aller ihrer 140 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu, erläuterte Kirchensprecher Ulf Preuß. Bereits im Mai 2022 habe die Gesamtsynode beschlossen, sämtliche Treibhausgas-Emissionen der Kirche bis 2035 um 90 Prozent zu senken. Bis zum Jahr 2045 sollen die fehlenden zehn Prozent folgen. Mehr als 5.000 Tonnen der insgesamt etwa 7.000 Tonnen der Emissionen stammten aus den Gebäuden der Landeskirche.