Kommunen und Verband fordern mehr Unterstützung für Hitzeschutz

Kommunen und Verband fordern mehr Unterstützung für Hitzeschutz

Düsseldorf (epd). Der Deutsche Städtetag und der Sozialverband VdK fordern von Bund und Ländern mehr finanzielle Unterstützung für Hitzeschutz in den Kommunen. Zwar hätten viele Städte und Gemeinden bereits Hitzeaktionspläne, doch „ein kommunaler Hitzeaktionsplan bleibt ein Papiertiger, wenn wir die geplanten Maßnahmen nicht umsetzen können, weil den Kommunen das Geld fehlt“, sagte Städtetag-Vizepräsidentin Katja Dörner der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Allein könnten die Städte die Daueraufgabe Hitzeschutz finanziell nicht stemmen.

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, äußerte sich ähnlich. „Viele Kreise und Kommunen setzen sich bereits mit dem Thema auseinander, es fehlt aber häufig an finanzieller Unterstützung“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Vor allem Altersheime, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser müssten mit Klimaanlagen ausgerüstet werden.

Mehr Zugang zu Hitzeschutz für wohnungslose Menschen im öffentlichen Raum forderte die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Sabine Bösing. Dazu zählten kostenfreies Wasser, Duschmöglichkeiten und kühle Räumlichkeiten. Dafür brauche es einen Hitzeschutzfonds. Darüber könnten dann Dienste und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe beispielsweise Sonnencreme, Trinkwasser oder Sonnensegel anschaffen, erläuterte Bösing.

Am Montag hatte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) einen Handlungsleitfaden zum Hitzeschutz in Städten und am Bau vorgestellt. Die Ministerin will Hitzeschutz und Klimaanpassung in ihren Programmen zur Städtebauförderung zu einer Voraussetzung für die Bewilligung von Geldern machen. Ein Beispiel sei etwa die Entsiegelung von Wasserläufen und Asphaltflächen.

Die Deutsche Umwelthilfe und das GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg wollen am Dienstag einen Hitze-Check von Städten vorstellen. Dabei geht es unter dem Titel „Wo leiden die Menschen in Deutschland am meisten unter zu viel Beton und Asphalt?“ den Angaben zufolge unter anderem um Flächenversiegelung und Grünbestand in deutschen Städten.