Frankfurt a.M. (epd). Der schwerkranke Künstler Rainald Grebe hat keine Angst vor dem Tod. „Der Tod ist präsent, der sitzt schon neben mir, aber nicht in jedem Moment“, sagte er dem evangelischen Monatsmagazin „Chrismon“ (August). Nicht gegenwärtig sei der Tod beispielsweise, „wenn ich Brötchen hole oder meine Tochter zur Schule bringe“. Der in Berlin und Brandenburg lebende Grebe ist Comedian, Liedermacher, Regisseur und Autor sowie studierter Puppenspieler.
Grebe hat nach eigener Darstellung eine Vaskulitis, eine entzündliche Erkrankung der Blutgefäße. Das sei „seit zehn Jahren eine Dauerkrise. Ich hatte 15, 16 Ischämien, das sind Mini-Schlaganfälle“, schilderte der 53-Jährige. „Die Krankheit ist nicht unbedingt mit einem Exitus verbunden, aber mit jedem Schlaganfall geht was kaputt“, sagte der Künstler: „Am Ende nur noch dazusitzen und rumzustarren, das fürchte ich.“
Menschen aus seinem Umfeld lebten „so rum - und ich nicht, das ist schon blöd“. Aber es sei halt so: „Man schraubt die Erwartungen an das geile, grelle Leben runter, man gibt sich mit weniger zufrieden: auf der Wiese sitzen, Vögel zwitschern hören, so was.“
Den Glauben an Gott habe er verloren. „Mein Onkel war Prediger, der hatte eine große Festigkeit, das hat mich beeindruckt“, sagte Grebe. Er habe noch als Kind „an Karfreitag noch geweint, und in diesem komischen Konfirmandenunterricht haben alle gezweifelt, nur ich nicht“.
Als einschneidendes Ereignis schilderte der Comedian und Liedermacher seine Konfirmation: Er habe sich gewünscht, beim Handauflegen durch den Pastor etwas zu spüren - „dann ist das ein Zeichen. Aber es ist nix passiert“, erklärte Grebe. Auch seit er krank sei, „habe ich nicht gesucht, ich habe keinen Glaubensweg genommen“.